BUND-Kreisgruppe Düsseldorf
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Beratungsservice "Nistplätze für Mauersegler“

Mauersegler an Einflugloch (Foto: XJochemx.nl, Lizenz: CreativeCommons by SA-4.0)  (Foto: XJochemx.nl / CreativeCommons by SA-4.0)

Sie sind wahre Luftakrobaten. Fast ihr ganzes Leben verbringen sie im Flug, sie landen nur am Nest. Sie schlafen und paaren sich sogar in der Luft. Anfang Mai sind die Mauersegler plötzlich da und begleiten uns den Sommer über mit ihren charakteristischen Si-rii-Rufen. Anfang August verlassen sie uns wieder und begeben sich auf den Weg ins südliche Afrika, wo sie den Winter verbringen. Mauersegler sind Gebäudebrüter – sie nisten in Mauernischen und zwischen Dachbalken. Doch diese Niststätten sind akut durch Sanierungsmaßnahmen zur Wärmedämmung gefährdet. Allerdings ist es meist problemlos möglich im Rahmen der Sanierung bestehende Niststätten zu erhalten oder Ersatz-Nistmöglichkeiten zu schaffen. Klimaschutz und Artenschutz gehen Hand in Hand, sie schließen sich nicht aus!  

Die BUND Kreisgruppe bietet einen Beratungsservice rund um das Thema „Nistplätze für Mauersegler“ an. Wir klären über die Besonderheiten des Lebens der Mauersegler auf und informieren über die Anforderungen, die sie an ihre Brutplätze stellen. Ob im Dachbereich oder in die Fassade integriert, ob einbaufertig gekauft oder selbstgebaut – die Möglichkeiten, Nistplätze zu schaffen, sind vielfältig. Fragen zu den verschiedenen Nistkasten-Modellen und ihrer Montage beantworten wir gern im individuellen Fall. Wir freuen uns, Sie  bei Ihrem Beitrag zum Schutz der Mauersegler zu unterstützen. Kontakt über: mauersegler@bund-duesseldorf.de.  

Das erstaunliche Leben der Mauersegler

Mauersegler im Flug (Foto: Paweł Kuźniar, Lizenz: CreativeCommons by SA-3.0)

Die Tage werden länger, die Luft wird milder und fast pünktlich zum 1. Mai hört man sie wieder – die vertrauten schrillen „sriih-sriih“-Rufe hoch oben am Himmel. Bis zu 10.000 Kilometer hat mancher Mauersegler gerade zurückgelegt. Auf seiner Reise vom südlichen Afrika bis zu uns hat er die Sahara und das Mittelmeer überflogen, ohne auch nur einmal zu rasten. In Europa angekommen, werden die Rückkehrer sich in den nächsten drei Monaten der Brut und der Aufzucht Ihrer Jungen widmen. Diese Zeit bedeutet eine drastische Veränderung im alltäglichen Leben der Langstreckenzieher.

 

Ein Leben in der Luft

Fast ihr gesamtes Leben lang (das 20 Jahre dauern kann) halten sich die Mauersegler in der Luft auf. Jagd nach Insekten, Balz und Paarung, ja sogar Schlafen finden im Flug statt. Während der neun Monate, in denen sie ziehen und in Afrika überwintern, berühren die Mauersegler meist nicht ein einziges Mal den Boden. Unaufhörlich folgen sie günstigen Witterungsverhältnissen und dem damit einhergehenden reichen Nahrungsangebot. In nur einem Jahr legt ein einzelner Vogel so bis zu 200.000 Kilometer zurück – eine Strecke, die etwa fünf Erdumrundungen entspricht. Möglich macht es ihre an das Leben in der Luft angepasste Anatomie mit langen, sichelförmigen Flügeln und einem schlanken Körper. Auch wenn es ihr Aussehen irrtümlich vermuten lässt, mit den Schwalben sind die Mauersegler nicht verwandt. Ihre nächsten Verwandten sind die Kolibris.

Oft sieht man die Mauersegler auf der gemeinsamen Jagd nach Fluginsekten durch die Luft sausen und dabei beeindruckende Flugmanöver vollführen. Am Boden oder auf Bäumen sitzend findet man sie dagegen nahezu nie.  Ihre sehr kleinen Füße und langen Krallen sind zwar bestens zum Klettern geeignet, zum Laufen oder Sitzen jedoch eher untauglich. Nur jetzt, während der Sommer- und Nistmonate, werden die Vögel regelmäßig landen und sogar längere Zeit verbringen, ohne zu fliegen.

Mauersegler (Foto: Klaus Roggel , Lizenz: CreativeCommons by SA-3.0)

Kulturfolger mit Vorliebe für alte Gebäude

Oft unmittelbar nach der Ankunft im Brutgebiet beginnt die Balz der Mauersegler. Viele Brutpaare bleiben auch über mehrere Jahre hinweg bestehen, die Winter in Afrika verbringen sie jedoch getrennt. Zielsicher suchen die Vögel ihre Brutplätze aus dem Vorjahr auf. Ursprünglich Felsen- und Höhlenbrüter, profitieren die Mauersegler von menschlichen Bauten.

Geeignete Flächen für ihre Gelege finden sie vor allem in den Nischen und Dächern alter Gebäude. Das Problem: Bei Bausanierungen und der Errichtung von Neubauten gehen oft Nistplätze der Mauersegler verloren. Wenn auch aktuell die Bestände der Mauersegler nicht als bedroht gelten, die Nistplatzsuche wird anhaltend erschwert. Eine weitere Schwierigkeit stellt für sie das sinkende Nahrungsangebot durch einen Rückgang der Insektenzahlen dar.

Obwohl Mauersegler sehr gesellig sind und am liebsten in Kolonien brüten, sind sie sehr angenehme und reinliche Nachbarn. Das wenige Nistmaterial, das sie benötigen, sammeln sie im Flug. Ihre Nester halten sie sauber, indem sie den Kot ihres Nachwuchses nach draußen transportieren. Beim Ausbrüten ihrer zwei bis drei Eier wechseln sich die Partner ab.

 

Pünktliche Abreise

Ein großer Feind der Mauersegler ist schlechtes Wetter. In Wetterwanderungen und auf der Suche nach Nahrung legen sie enorme Distanzen zurück und kehren manchmal erst nach mehreren Tagen wieder. Die im Nest zurückgelassenen Jungvögel verfallen in dieser Zeit in eine Starre, die sie aufgrund des zeitweise reduzierten Stoffwechsels vor dem Verhungern schützt. Nach rund 40 Tagen werden die Jungvögel dann flügge. Sobald sie das Nest verlassen, versorgen sie sich selbst und verbringen ihre erste Nacht – natürlich in der Luft.

Fast genauso augenblicklich, wie sie zu Beginn des Sommers aufgetaucht sind, verschwinden die typischen Silhouetten der Mauersegler wieder vom Himmel. Pünktlich zum August begeben sie sich auf den langen Rückflug nach Afrika. Und sie fliegen und fliegen – weitere neun Monate, ohne Rast, bis sie im nächsten Frühjahr mit den vertrauten Rufen zurückkehren.

 

Richtig Nistmöglichkeiten schaffen

Der BUND gibt Tipps zu Nistmöglichkeiten (Foto: BUND Düsseldorf)

Wir haben für Sie Tipps zusammengestellt, was Sie beim Bau und beim Anbringen von Nistkästen für Mauersegler beachten sollten.

Tipps herunterladen