BUND-Kreisgruppe Düsseldorf

Zu Besuch im Umweltzentrum Chemnitz

Im September 2017 besuchten drei unserer Vorstandsmitglieder das Umweltzentrum in Chemnitz. Der Leiter des Zentrums Manfred Hastedt hatte gemeinsam mit Reiner Amme und Matthias Hennig ein umfangreiches und spannendes Programm für uns vorbereitet: Es ging zunächst ins Grüne zur NABU/BUND-Streuobstwiese und in den Zeisigwald. Zurück in der Stadt besuchten wir das Umweltzentrum, ein Saatgutprojekt und das Chemnitzer Heizkraftwerk inklusive der Fernkälte-Anlage. Während der Mahlzeiten hatten wir Gelegenheit zu angeregten Diskussionen mit Vertretern aus Politik und Verwaltung, darunter mit Volkmar Zschocke (MdL der Grünen) und Michael Stötzer (Baudezernent). Nach einem zweitägigen Aufenthalt kehrten wir schließlich voller Eindrücke und neuer Ideen zurück nach Düsseldorf.

Unsere Kreisgruppe zu Besuch in Chemnitz (Foto: privat / BUND Düsseldorf)

Ausstellung „Kirchliche Umweltgruppen in Karl-Marx-Stadt“

Ausstellung "Kirchliche Umweltgruppen in Karl-Marx-Stadt" (Foto: privat / BUND Düsseldorf)

Am 14. September 2016 eröffneten wir in Kooperation mit der VHS Düsseldorf die Ausstellung "Kirchliche Umweltgruppen in Karl-Marx-Stadt".

Durch den Ausbau der Industrie in der DDR wurde das Thema des Umweltschutzes und der Umweltverschmutzung immer mehr ins Zentrum gesellschaftlicher Auseinandersetzungen gerückt. Es bildeten sich Gruppen, die gegen Wasserverschmutzung, Smog und Baumsterben angehen und gleichzeitig ein Umdenken in der Industrie- und Gesellschaftsplanung der DDR anregen wollten. Die Regierung betrachtete diese als staatsfeindliche, oppositionelle Gruppierungen und ging gegen Bildung und Aktivitäten vor. So protokollierte die Staatssicherheit über Umweltschützer in Karl-Marx-Stadt: "Durch die angeführten Aktivitäten der Verdächtigen ist nicht auszuschließen, dass diese versuchen, die [...] Zusage zur Mitarbeit der Blindenschule [...] als Deckmantel dafür zu nutzen, ihre negativ-feindlichen Einstellungen zur Umweltschutzproblematik getarnt weiter zu forcieren." Bereits Überwinterungshilfen für Igel galten als verdächtige Aktivitäten.

Die Kirchen boten dabei einen gewissen Schutzraum, in dem sich Umweltgruppen organisieren, sich untereinander vernetzen und publizieren konnten, um eine möglichst große Anzahl an Personen auf das Thema der drohenden Umweltkatastrophe aufmerksam zu machen.

Die vom Umweltzentrum der Stadt Chemnitz konzipierte Ausstellung schildert mit eindrucksvollen Zeitdokumenten und Fotos die Entstehung der Umweltbewegung während der DDR und ihre Arbeit im Schutz der Kirche bis zur Gründung des Umweltzentrums Chemnitz im Jahr 1990.

Die BUND Kreisgruppe Düsseldorf zeigte diese Ausstellung bis zum 7. Oktober 2016 im Foyer des Weiterbildungszentrums (VHS) am Hauptbahnhof. Schirmherr der Ausstellung war Oberbürgermeister Thomas Geisel.