BUND-Kreisgruppe Düsseldorf

Tempo 30 im Fokus - Tempo runter, Leben rauf

21. März 2023

Verkehrsforscher T. Koska (Wuppertal Institut) und Mobilitätsdezernent J. Kral (Stadt Düsseldorf) beantworteten die Fragen des Publikums zu den Chancen von Tempo 30 und der Situation in Düsseldorf. Brüssel wurde als Vorbild vorgestellt.

Wissenschaftler und Mobilitätsdezernent mit Tafeln voller Publikumsfragen  (Foto: Birgit Höfer)

Bei der mit dem Bündnis Mobilitätswende Düsseldorf organisierten Fachveranstaltung ging es um Tempo 30 mit Erkenntnissen aus Forschung und Praxis.

Der Verkehrsforscher T. Koska vom Wuppertal Institut zeigte als wesentliche Vorteile von Tempo 30 Lärmschutz und Sicherheit auf. Er erläuterte die reine Physik, die hinter Bremswegen und Aufprallgeschwindigkeiten steht. So wurde die unmittelbare Relevanz für eine Senkung der Zahl schwerer Unfälle deutlich.

Das Bündnis Mobilitätswende Düsseldorf stellte als vorbildhaftes Beispiel die Region Brüssel vor. Dort wurde 2021 das von Low Traffic Zones (Quartiere ohne Durchgangsverkehr) flankierte Konzept einer Regelgeschwindigkeit von Tempo 30 umgesetzt, von der nur auf einem ausgedünnten Netz von Hauptverkehrsstraßen abgewichen werden kann.

Die Brüsseler Mobilitätsministerin erzählte im vorab gehaltenen Interview von der schnellen Gewöhnung der Bürger an die entspannte einheitlich langsame Geschwindigkeit, aber auch von der Notwendigkeit häufiger Geschwindigkeitskontrollen in der Einführungsphase.

Mobilitätsdezernent Kral berichtete aus der deutschen Realität. Die Bundesgesetze ermöglichen die Einführung von Tempo 30 auf Hauptstraßen nicht als Regelgeschwindigkeit, umfangreiche Nachweise sind nötig. So vertrat er den Ansatz von Maßnahmenbündeln zur Verbesserung der Belastungen durch den Straßenverkehr abgestimmt auf den einzelnen Straßenzug. - Ein Ansatz, der viel Zeit braucht, bevor sich etwas verbessert!

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