Beim September-Treffen der BUND-Kreisgruppe Düsseldorf stellte sich das "Reallabor Bilker Kirche" vor. Das Labor fungiert
als Integrator der Wünsche von Anwohnenden und Ladenbetreibern. Es soll mehr Raum für Grün und Begegnungsfläche gestaltet werden, es sollen aber auch die Bremser mitgenommen werden, damit endlich nach Jahren der "Status Quo" überwunden werden kann.
Die Akteure des Reallabor Bilk stellen dabei klar, dass temporäre Aktionen und die derzeit diskutierte teilweise Verkehrsberuhigung nur ein erster Schritt sein sollen. Sie fordern die komplette Verkehrsberuhigung der Straße und Entsiegelung eines Teils der Fläche, damit die Kirche einen "Kirchplatz" bekommt und Unterbilk in seiner Mitte einen grünen Platz für alle. Nach den Visionen und Wünschen dürfen die Schützen weiter durchmarschieren, Anlieferverkehr ist auch weiter möglich und ein paar Parkplätze bleiben.
Verkehrsberuhigung alleine reicht aber nicht. Antworten sind gesucht auf die Fragen „Was ist gutes Leben?“ Wie soll das organisiert werden? Für wen? Wer macht mit?
Innovative Aktionen zur Einbeziehung der Anwohner*innen und zur Vernetzung wurden vorgestellt, ein Video von der Aktion zum Platz des Guten Lebens 2020 gezeigt. Beispielhafte weitere Aktionen:
- Online-Mitmachdesign: Graphiker setzen die Vorschläge zeichnerisch um, das entstandene Bild ist am Ende als Druck auf einer Stofftasche zu kaufen
- Die zu verändernde Fläche im Rahmen eines großen Straßenfests temporär mit Rollrasen ausgelegt
- Entsiegelung und Begrünung eines kleinen Teilstücks der Verkehrsinsel
- Mini-Open-Air-Kino am Stadtwerkehäuschen,
- immer wieder Aktionen auf dem Teilstück veranstaltet, um das Projekt weiter zu befördern, z.B. Infoabend und Workshop 2024 zusammen mit Expert*innen im Forum
- oder Kundgebung Platz fürs gute Leben II in 2024.
- Kirchgemeinde und Biostation (Projekt Klima und Kirche): Regenwassertonne, Bänke, Maßnahmen zur Kirchenbegrünung
- Viertelladen „Raum für gutes Leben“ eingerichtet als Bürger*innen-Treffpunkt, als Marktplatz für lokale Produkte, als Veranstaltungs- oder Ausstellungsraum, Co-Working-Space, …
Selbstermächtigung und Selbstwirksamkeitserfahrung seien wichtige Gelingensbedingungen für Veränderungen bzw. gesellschaftliche Transformation. Öffentlichkeit schaffe Aufmerksamkeit und Handlungsdruck, aber auch die Überzeugung der zuständigen Behörden bzw. Politiker*innen dürfe nicht vernachlässigt werden.
Die nachfolgende Diskussion drehte sich um Gelingensbedingungen für solche Veränderungen und ergab viele Anknüpfungspunkte mit anderen Projekten/Organisationen bzw. der BUND-Arbeit. Die schon bestehende Zusammenarbeit soll verstärkt werden.
Planungen für den Herbst: Neben Parkingday-Aktion am 21.09. auch am 28.09. als Aktion Spielstraße des Reallabors