Unterbacher See mit Rundweg und Naturschutzgebieten
(Maps Düsseldorf, Landeshauptstadt Düsseldorf)
Der Zweckverband Unterbacher See hat das Architektur- und Stadtplanungsbüro HJplan+ (Aachen) und die Tourismusberatung co:compass (Köln) mit einer Konzeptstudie zur nachhaltigen Zukunft des Unterbacher Sees beauftragt. Der knapp 84 Hektar große durch Auskiesung entstandene See ist ein wichtiges Naherholungsgebiet für die Kreise Düsseldorf und Mettmann. Hier die wichtigsten Themen der Anwohner:
Priorität für die Naherholung
Beruhigend war für die Anwohner, dass das Seegebiet für die Naherholung der Bürger optimiert werden soll – nicht, um weitere Touristen mit Hotel (auch solche Planungen gab es einst), Ausbau der Campingplätze oder Events anzulocken. Auch wenn sich co:compass, die die Veranstaltung moderierte, Tourismusberatung nennt. Die Bedeutung des Naturraums für Natur- und Landschaftsschutz in Düsseldorf soll eine wichtige Rolle spielen.
Zugang der Besucher zum See verbessern
Nach einer Einführung in Hintergrund und Ziele des Workshops ging es in Kleingruppen zum Brainstorming zu Themenfeldern wie Infrastruktur, Sport, Beteiligung und Naturschutz. In mehreren Gruppen wurde die aktuelle Belegung von großen Flächen am See durch wenige Nutzer thematisiert. Hierunter fällt der Campingplatz am Nordufer und die Bootshäfen mit Stegen und Lagerflächen für Boote. Hier wünschen sich viele freien Zugang zum Seeufer für die Besucher und einen durchgängigen Fußweg. Auf Beispiele in anderen Häfen mit Torsicherung erst am Steg wurde Bezug genommen.
Freie Ideenentwicklung war erlaubt: Kostenfreier Badestrand statt eintrittspflichtige Strandbäder - wäre das nicht eine Möglichkeit, Wildbaden am Elbsee zu reduzieren, Personalbedarf und Kosten zu senken?
Sanfte Erholung, Gemeinschaft und Naturerleben
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Aber auch mehr stimmungsvolles Gemeinschaftserlebnis wünschen sich die Anwohner: Singen am See, klassische Musik, Sonnenuntergangssegeln, Yoga.
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Das Thema Umweltbildung müsse dringend ausgebaut werden, denn nur was wir kennen, schützen wir: Führungen zur Natur, Beobachtungspunkte, Experimente am Wasser für Schulklassen.
Im Vordergrund standen zahlreiche Ideen für sanfte zusätzliche Angebote für Erholung: Wasser erleben bei Kneippbädern, Barfußpfad, einfache Sauna (explizit: kein Vabali!).
Natur und Landschaft schützen
Aus dem ehemaligen Abgrabungsgebiet ist ein naturnaher Erholungsraum entstanden, der besser vor Umwelteinflüssen, Klimaänderung und Zerstörung geschützt werden muss.
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Das Seegebiet muss vor Lärm geschützt werden (Lärmschutz Autobahn, nicht mehr Events).
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Die Menschen sollen durch mehr schattenspendende Bäume (im Sinne von Klimaanpassungsmaßnahme) auf den Freiflächen und in den Strandbädern vor Hitze geschützt werden.
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Die Natur soll besser vor Zerstörung durch Trampelpfade (im Wald und gerade im östlichen Teil am Seeufer) geschützt werden, indem solche z. B. durch Baumstämme gesperrt werden.
Eine vollständige Erfassung von Tieren und Pflanzen im Seegebiet auch als Grundlage für Umweltbildung wurde angeregt (was wir kennen, schützen wir).
Naturschutzgebiete verbinden
In der Bestandsaufnahme der Natur- und Landschaftselement fehlte der Eselsbach, der den Unterbacher See auf der gesamten Südseite begleitet. Der Eselsbach wurde schon vor Jahren renaturiert und hat sich naturnah entwickelt. Der Eisvogel ist zurückgekehrt, Steilwände bieten ihm Nistmöglichkeiten. Der Graureiher ist ein häufig anzutreffender Nahrungsgast.
Zur Arrondierung der örtlichen Naturschutzgebiete wurde eine Verbindung der Naturschutzgebiete Elbsee und Eller Forst mit einem Korridor entlang des Eselsbachs vorgeschlagen.
Verbesserungen in der Infrastruktur
Verbesserungen werden für notwendig erachtet bei:
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der Verhinderung/Verfolgung von Wildparken an der Rothenbergstraße mit Verkehrsbehinderung und Zerstörung der Grünstreifen,
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den Öffnungszeiten des Biergartens Freischwimmer.
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Für die in der Bürgerbefragung am See gewünschte Verbindung zwischen Nord- und Südstrand kommt die angeregte Fährverbindung wegen des Bootsbetriebes nicht in Betracht. Die Alternatividee Leihfahrräder fand Unterstützung,
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Zudem wurde die Information im Internet und Ausschilderung zu den Angeboten vor Ort als unzureichend empfunden. So mancher stand schon vor verschlossener Tür bei Strandbad oder Biergarten, wenn kurzfristig wetter- oder auslastungsbedingt geschlossen wurde. Besucher finden das Vereinsheim des Segelclubs nicht, suchen am Nordstrand nach dem Hochseilgarten, die Lage des Bolzplatzes ist nicht bekannt ... Ein Veranstaltungskalender zur Ankündigung der etablierten Termine wie Ansegeln und Info über Social Media wird vermisst.
Der gefährlichen Verkehrsführung für Fahrräder an der Einfahrt Kleiner Torfbruch (Benutzungspflicht des zu engen Gehweges aufheben),
In die Konzeptstudie gehen zusätzlich die Ergebnisse der Befragung von Besuchern am Unterbacher See am 1.Mai 2025 ein, die Ergebnisse der bis Ende Mai 2025 laufenden Online-Befragung, Ergebnisse eines Workshops mit den am See tätigen Vereinen und natürlich die Vorstellungen der Träger des Zweckverbandes. Geschäftsführer Peter von Rappard erläuterte, dass für die Konzeptstudie verschiedene Szenarien betrachtet werden, um ein langfristig tragfähiges Leitbild zu entwickeln, das dann Basis für weitere Planungen, Entscheidungen und Umsetzungen ist.
Dabei ist nicht damit zu rechnen, dass das ganze Gebiet auf ein Mal neu gestaltet wird. Einige Verbesserungen sollen sehr zeitnah umgesetzt werden, andere werden erst nach und nach erfolgen. Die Zielvision schafft den Rahmen auch für längerfristige Entscheidungen z. B. bei Gebäudesanierungen.
Die Studie soll nach den Sommerferien 2025 vorliegen. Den Bürgern wurde zugesagt, dass die Inhalte ihnen vor der Veröffentlichung nochmal präsentiert werden mit Erörterungsmöglichkeit.