Interessierte der Biostation Haus Bürgel in Urdenbach, des BUND Düsseldorf, VCD und der Naturfreunde, die die Exkursion organisiert hatten, durften ins Innere des Naturschutzgebietes. Dort gab es an der neu geschaffenen Nebenrinne eine wunderschöne Flußlandschaft zu bewundern - mit Steilufer für Uferschwalben und Eisvogel, Kiesbänken und Stillwasserbereichen für die Kinderstube der Fische und mit Spuren des Bibers, der den Uferbewuchs hier niedrig hält.
Klaus Graf-Maué von der NABU-Naturschutzstation Niederrhein e. V. erläuterte dynamische Entwicklung der renaturierten Aue und berichtete vom langen teils schwierigen Weg dahin, das Wasser in die Aue zurückzubringen.
Die Teilnehmer erfuhren die Ursache der Degradation der Auenlandschaften entlang des Rheins: Durch den Ausbau des Rheins für die Schifffahrt hat sich das Gewässer eingetieft. Überflutungen der verbleibenden Auen sind seltener und der Wasserabfluss schnell. Damit gingen typische Lebensräume der Auen und Feuchtwiesen verloren und auch die Vielfalt an Wasser- und Zugvögeln am Emmericher Ward war gefährdet.
Mit einem ganzen Strauß an Maßnahmen wurde im Rahmen von zwei EU-LIFE-Projekten (Abschlussbericht der Projekte hier) Wasser zurückgebracht in die Aue und eine naturnahe Entwicklung initiiert.
- Verlandete Flutmulden und Altwasser wurden entschlammt und dadurch reaktiviert, so dass Wasserflächen, Röhricht und Feuchstaudenfluren sich wieder ausbreiten.
- Ein zusätzliches Sieltor hält Wasser länger in der Aue.
- Rückstauklappen verzögern den Wasserabfluss im Zuggraben.
- Die Entwicklung zusätzlicher Auwaldflächen wurde initiiert.
- Eine durchströmte Nebenrinne wurde geschaffen und Fluss und Aue so wieder miteinander verbunden.
Impressionen von der Auenlandschaft am Emmericher Ward